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Ein überdachtes Lehmziegel-Hotel für Wildbienen
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Ein 'Hotel' für Wildbienen
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Die Bedeutung der
Widbienen wird meistens unterschätzt. Das liegt vielleicht daran,
daß sie überwiegend als nicht staatenbildende Insekten
leben,
also 'solitär'. Die Individuen vieler Arten sind auch recht klein
und so werden sie von manchen Beobachtern garnicht als Bienen erkannt.
Umso größer muß jedoch ihre Rolle bei der
Blütenbestäubung eingeschätzt werden.
Ohne Blütenbestäubung durch Insekten würde das Obst- und
Gemüseangebot eines Marktstandes beispielsweise sehr ärmlich
aussehen. Circa 95% der angebotenen Ware wäre verschwunden. Gifte
aus der Agrochemie und die verloren gehenden Nistmöglichkeiten
haben zu einem dramatischen Rückgang der Wildbienen bei uns
geführt. Im Totholz von Wald und Flur oder in den Balken der
Fachwerkhäuser haben Käfer Gänge gebohrt, die den
Wildbienen willkommene Nistmöglichkeiten boten. Im
ökonomisierten Waldbau gibt es keinen Platz mehr für Totholz
und in der modernen Architektur gibt es kaum noch Materialien, wo
Insekten Gänge hinein graben könnten.
Deshalb macht es Sinn, für Wildbienen Ersatznistmöglichkeiten
anzubieten. Das geht auch gut auf dem Balkon der eigenen Wohnung, denn
Wildbienen sind kaum aggresiv, da ihnen der Trieb zur Verteidigung der
Staatengemeinschaft fehlt.
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Bauanleitung
Bei allen
Nisthilfen
sollte darauf geachtet werden, daß in die Röhrchen kein
Regenwasser hineinlaufen kann. Also entweder die Holzscheibe oder den
Lehmziegel unter einer überdachung anbringen, oder die
Bohrkanäle so anlegen, daß sie ein Gefälle nach
draußen hin aufweisen, damit das Wasser hinauslaufen kann.
Die Löcher selber sollten in der Größe variieren:
Zwischen 5 und 10 cm tief und 1 bis 10 mm im Durchmesser. Die
Stammscheibe, so wie sie links im Bild skizziert ist, wird also nicht
ganz durchbohrt. Notfalls verschließen die Bienen aber auch
selber
das Loch.
Am besten geeignet ist mittelhartes Laubholz. Koniferen, also
Nadelholz, stört die Bienen durch den hohen Harzanteil und die
stachelfaserige Struktur des Holzes.
Als Aufhängung sind ein Draht – befestigt mit eingeschlagenen
Krampen – oder ösen denkbar, an denen die Scheibe eingehängt
werden kann.
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Lehm, Ziegel & Co.
NebenStammscheiben gibt es
noch andere interessante Möglichkeiten für Nistangebote. Im
Bild oben war schon die Lehmziegelwand zu sehen. Sind die Lehmziegel
noch feucht, lassen sich mit Stöckchen, langen Nägeln oder
Drähten die unterschiedlichsten Löcher bohren.
Ein offener Nistkasten kann z.B. mit Schilfhalmen gefüllt
werden, deren Hohlstengel die Bienen gerne als Nistöhle
annehmen. Auch Abschnitte von alten Deckenbalken taugen noch gut als
'Bienenhotel', wenn sie reichlich mit Löchern angebohrt werden.
Manche Hohlziegel gibt es mit passenden 'bienentauglichen'
öffnungen.
Alte Baumstämme, im Boden eingegraben oder mit Kokosstrick an
Bäume gebunden sind im Vorgarten ebenfalls gut
geeignete Nistangebote. |
Die Stacheln der Wilden Karde halten die Hummel
nicht vor den
Blüten zurück
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Bienenblumen
Geeignete Nahrungspflanzen für Bienen:
Gehölze
Weiden, Schwarze Johannisbeere, Himbeeren, Stachelbeeren,
Zierjohannisbeeren, Wildrosen, Weißdorn, Schlehe, Brombeeren,
Sommerflieder
Stauden
Krokus, Johanniskraut, Flockenblume, Dost, Eisenhut (giftig), Salbei (Salvia
nemorosa), Glockenblumen Lupinen, Taubnesseln, Stockrosen, Sonnenhut,
Fingerhut, Natternkopf, Katzenminze
Kräuter
Ysop, Lavendel, Borretsch, Beinwell
Sommerblumen
Löwenmaul, Wicken, Phacelia, Klatschmohn, Kornblume
Kletterpflanzen
Geißblatt-Arten (Lonicera caprifolium)
Blumenwiese
Esparsette, Gamander-Ehrenpreis, Glockenblumen, Kleearten, Luzerne, Vogelwicke, Wiesenplatterbse,
Wiesensalbei, u.a.
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