Bauskizze einer Komposteinfriedung mit Maschendraht und
Robinienpfählen
Kompostgatter mit Rundholz. Die Enden sind durchbohrt und werden mit
einer durchgesteckten Eisenstange fixiert. Die Konstruktion ist schnell
auf- und abzubauen.
Ein Erdsieb gehört zur Kompostierung mit dazu! Mit wenigen
Handgriffen ist es selbst gebaut. Das Maschengitter sollte stabil sein
und eine Weite von min. 10 mm haben.
Nachschub frischen Kompostes für den Garten
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Kompostieren – ganz einfach!
Eigenproduktion macht Spaß
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Wer ein Fleckchen
Grün in seinem Wohnumfeld pflegt wird bald feststellen, daß
immer wieder ein Bedarf an frischer Erde besteht. Anstatt Humus zu
kaufen, ist es praktisch und macht Spaß, den Nachsschub aus
Eigenproduktion zu decken.
Manche lassen sich abschrecken, weil sie Befürchtungen
hinsichtlich Hygiene und einer angeblich komplizierten Technik des
Kompostierens haben. Hier stellen wir ein Beispiel vor, wie Sie mit
einfacher Handhabung erfolgreich ihren eigenen Kompost herstellen
können.
Den richtigen Platz aussuchen
Wählen Sie einen Ort, der im Schatten oder Halbschatten liegt. Der
Boden sollte nicht versiegelt sein – durch Asphalt und Pflaster werden
kaum Mikroorganismen und Regenwürmer zuwandern können. Und
auf die Unterstützung dieser Tierchen sind Sie beim Kompostieren
angewiesen! Der Ort sollte auch leicht zugänglich sein. Durch
lange Wege und Hindernisse wird die regelmäßige Beschickung
des Kompostes zur lästigen Angelegenheit.
Die richtige Einfriedung
Im Kompost läuft ein aerober Verottungsprozeß ab, das
heißt es ist Sauerstoff notwendig. Tonnen, Kisten und Folien sind
daher ungeeignete Materialien, weil zuwenig Luft an den Kompost kommt.
Gut geeignet beispielsweise ist eine Einfriedung mit einem
Maschendrahtzaun. Das richtige Funktionieren eines Kompostes setzt
Mindest- und Höchstmaße voraus. Theoretisch könnte die
Länge unbegrenzt sein – die Höhe und die Breite sollte aber
nicht über 1,50 Meter betragen, sonst könnte das Innere des
Materials leicht in einen anaeroben Prozeß mit unangenehmen
Folgeerscheinungen übergehen. Andererseits braucht es ein gewisses
Volumen, damit der Verottungsprozeß in Gang kommt. Kleiner als
einen Quadratmeter Grundfläche sollte der Kompost daher nicht sein.
Für kleinere Einrichtungen ist ein Holzgestell, das mit
verzinktem Maschendraht bespannt ist, äußerst praktisch. Das
Gestell kann auf vier Ziegelsteine aufgesetzt werden, und hat der
Kompost seine maximale Füllhöhe erreicht, zieht man das Ganze
einfach nach oben weg und legt nebenan einen neuen Haufen an. Robinie
ist gegen Verrottung am widerstandsfähigsten. Allerdings ist das
Holz so hart und zäh, daß keine Nägel eingeschlagen
werden können. Hier hilft nur vorbohren und schrauben!
Die Formel 1 + 1
Sie beginnen, einen Kompost anzulegen und irgendwann, in ein bis drei
Jahren, hat er seine Sollhöhe erreicht. Was nun? Umsetzen oder
etwa abräumen? Machen Sie nichts von beidem und lassen Sie ihn
einfach noch eine Vegetationsperiode reifen. Weil aber weiterhin
organisches Material kompostiert werden soll, legen Sie direkt neben
dem alten einen neuen Kompost an – nach der Formel 1 + 1!
So können die kleinen Helferlein in ihre neue Wirkungsstätte
umziehen. Im nächsten Jahr können Sie den alten Haufen
durchsieben und die Komposterde im Garten verwenden. Nicht verrottetes
Material kommt wieder auf den neuen Kompost, handelt es sich um Glas,
Metall oder Kunststoff, wird es fachgerecht entsorgt.
Was kann auf den Kompost?
Fast alle organischen Materialien sind zwar kompostierbar, aber einiges
sollte nicht auf den Kompost geworfen werden, da es dabei vor allem
hyhienische Probleme geben kann. Essensreste, Fleisch und Knochen
sind absolut tabu. Blätter vom Gemüseputzen sind vertretbar.
Alte Teeblätter verrotten gut, während bei Kaffeesatz dies
weniger der Fall ist. Zitrusschalen schimmeln meist und sollten deshalb
lieber an die Biotonne weiter gegeben werden. Eierschalen sind aus Kalk
und zersetzen sich nur ganz langfristig. Sie müßten
eigentlich gewaschen und gemahlen werden, aber das ist unpraktikabel!
Dicke Lagen aus Rasenschnitt führen auch zu anaeroben Prozessen,
deshalb sollte das Mähgut mit Laub und Reisighäcksel locker
gemischt werden. Auch stark durchnäßtes Laub kann im Herbst
sich zu schimmligen Klumpen zusammenballen. Drum ist eine gute
Durchmischung des Materials das A und O für eine gelungene
Kompostierung. Denken Sie immer daran, daß für die aerobe
Verrottung Luft an das Material muß! Damit in einer
Trockenperiode der Verrottungsvorgang nicht zum Erliegen kommt, ist
kräftiges Bewässern angesagt. Bei Dauerregen sollte dagegen
eine Folie zu starkes Vernässen verhindern.
1. Hilfe bei Problemen
Ein Kompost riecht nicht unangenehm, er duftet nach Erde und Wald.
Treten zweifelhafte Gerüche auf, sollte nach der Ursache geforscht
werden. Das heißt, den Kompost öffnen und ggf.
Schimmelnester und unangenehm riechende Materialien entfernen. Den Rest
auflockern, durchmischen und neu aufschichten.
Morgens im Sonnenschein nach kühler Nacht, sollte ein Kompost
dampfen. Denn das ist ein gutes Zeichen dafür, daß
Mikroorganismen aktiv sind. Beim Verarbeitungsprozeß, vor allem
durch die Bakterien, wird Wärme freigesetzt. Im Innern des
Materials können Temperaturen von bis zu 70 ° erreicht werden.
Das vernichtet vorteilhafterweise viele der unerwünschten
Wildkrautsamen.
Fühlt sich der Kompost dagegen im Innern kalt an, stimmt etwas
nicht! Vermutlich ist das organische Material zur Neige gegangen.
Beschicken Sie daher den Kompost mit neuen Pflanzenresten. Diverse
Zusatzmittelchen, die der Handel für allermögliche
Kompostprobleme anbietet, sind weitgehend unnötig. Bei der
Befolgung der hier vorgestellten Verfahrensweisen dürfte einer
erfolgreichen Kompostierung nichts im Wege stehen.
Kompost im Garten einsetzen
Kompost ist Düngung in kompakter Form! Mischen Sie am besten
Kompost mit Erde im Verhältnis 1:1, bevor Sie ihn an die Pflanzen
geben. Nicht jede Pflanze liebt aber ein nährstoffreiches Milieu.
Stickstoffzehrer wie Tomaten, Zucchini und Gurken gedeihen mit Kompost
hervorragend. Es empfiehlt sich das Nachschlagen in einem guten
Gartenbuch, welches die idealen Bodenansprüche einer Pflanze sind.
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