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Wo finde ich
Wildblumen?
Arten bestimmen und wiedererkennen
Das eigene Blumenarchiv
Neophyten – umstrittene Neubürger
Heilkräuter
Giftpflanzen
Wildgemüse
Wie Wildblumen geschützt werden
können
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Borstgrasrasen auf dem Kandel
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Schon vor der Haustür fängt das Reich der Wildblumen an. Denn
Natur kennt keine Leere. Das Leben dringt in alle Räume vor. Weder
Asphalt noch Pflaster können Wildpflanzen aufhalten. Aus
Ritzen sprießen Gundelrebe, der kleine Pippau, oder
am Wegrand der Löwenzahn. Kaum jemand würdigt die
"Allerweltspflanzen" eines Blickes. Doch die Betrachtung durch eine
Lupe fördert die erstaunliche Einzigartigkeit ihrer Blüten
zutage.
Verödete Baulücken
sind bevorzugte Areale von Pionierpflanzen. Neben
unspektakulären Arten wie Beifuß, Melde und Knöterich
fallen bunte Farbtupfer ins Auge: Klatschmohn, Johanniskraut, Kamille,
Margerite, Vogel- und Zaunwicke.
Waldsäume, Wegränder im Wald, und wenn Felder naturnah
bewirtschaftet werden, sind auch sie interessante
Standorte für Wildblumen. Auch der extensiv gepflegte
Grünstreifen einer Landstraße kann bunte Vielfalt
wie den Natterkopf, Ziest und Beinwell beherbergen.
Seltenere und besondere Wildblumen wie Orchideen, Enzian, Akelei und
Sonnenröschen sind nur auf Magerwiesen, den Trocken- und
Halbtrockenrasen anzutreffen. Diese Pflanzen wurden rar, weil die
Standorte, auf denen sie wachsen, durch Düngung, Aufforstung,
touristische Nutzung, oder Bebauung drastisch abgenommen haben. Reste
dieser Areale sind noch in den Mittelgebirgen und in den Alpen
anzutreffen, wo sie meist unter Naturschutz gestellt sind.
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Die Härchen an den Kelchblättern weisen
auf den Zottigen Klappertopf hin
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Angesichts der bunten Vielfalt der Wildblumen könnte zunächst
Ratslosigkeit auftreten, wie das große "Durcheinander" zu
entwirren ist . Eine Möglichkeit besteht darin, sich zunächst
auf einen eingegrenzten Standort zu
beschränken, wie z.B. eine Magerwiese oder einen
Waldrand. Diese Standorte sollten vom Frühjahr an bis zum Schnitt,
bzw. bis in den Herbst hinein beobachtet werden. Wenn in der
Folge ähnliche Standorte untersucht werden, trifft
man auch häufiger auf schon bekannte Arten. Das vermittelt
wichtige Erfolgserlebnisse, die zum Weiterforschen motivieren. Nach und
nach verliert die Natur so ein Stück ihrer Anonymität. Es
stellt sich Vertrautheit ein und man kann mit Genugtuung auf die
zurückliegende Zeit der "Unwissenheit" schauen.
Kleine, moderne Digitalkameras sind als Bestimmungshilfe eine wertvolle
Hilfe. Mit der Makroeinstellung können Kron- und Kelchblätter
der Blüte, die Art des Stengels und die Form der Blätter
festgehalten werden. Mit der Tonaufnahme können die Fotos
zusätzlich mit Kommentaren besprochen werden. Zuhause sind die
Aufzeichnungen eine gute Unterstützung bei der Suche im
Bestimmungsbuch. Wer auf diesem Wege nicht zum Ziel kommt, kann Fotos
und Fragen zu seiner unbekannten Blume in ein passendes Internetforum
stellen wie beispielsweise nafoku
(vorher aber bitte sich mit den Gepflogenheiten des Forums vertraut
machen).
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Digitale Bilder bequem verwalten mit
Fotoarchivprogrammen
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Inzwischen haben die Festplatten aktueller Computer so viel
Kapazität, daß sich darauf tausende hochaufgelöster
Fotos speichern lassen. Programme für Bilddateien bringen Ordnung
in die Bilderflut. Es ist sinnvoll, die Blumenfotos mit dem botanischen
Namen der Gattung und der Art zu betiteln. Also das
Gänseblümchen erhält dann beispielsweise den Titel
"Bellis_perennis.jpg". Die Suffix "jpg" ist wichtig, da manche
Computersysteme mit Dateien ohne Suffix nichts anzufangen wissen. Die
meisten digitalen Bilderdienste nehmen eine Bestellung ohne jpg-Suffix
nicht an. Deutsche Namen können zu Mißverständnissen
führen, da es oft Doppelbelegungen und nach Region
unterschiedliche Bezeichnungen gibt. Die botanischen, also die
wissenschaftlichen Namen, sind eindeutig und werden auf der ganzen Welt
verstanden.
Bilddaten, wie Belichtung und Aufnahmezeit speichert die Kamera
automatisch ab und werden beim Import ins Fotoprogramm übernommen.
Der Standort der Aufnahme sollte bei jedem Bild vermerkt werden. Bei
einem wachsenden Archiv geht irgendwann die Erinnerung verloren und
Standorte sind wichtige Hinweise bei der Pflanzenbestimmung und bei der
Wiederauffindung. Die Stärken der digitalen Fotoarchive liegen in
der Sortierung. Je nach Zweck können Fotos mit einem Mausklick
nach Datum, nach Titel, oder nach Schlüsselwörtern geordnet
werden.
Wer nicht mit Computer arbeitet, kann sein Archiv natürlich auch
klassisch aufbauen. Der materielle Aufwand kann hier aber recht
umfangreich werden. An
Karteikästen, ja - bei wachsender
Anzahl werden es Karteischränke, führt kein Weg vorbei.
Bedacht sein sollte, daß Fotos auf Papier oder Film zunehmend
eine Insellösung sind. In der Kommunikation mit Medien und
botanisch Interessierten werden Fotos fast ausschließlich per
eMail oder Internet ausgetauscht. Man ist dann gezwungen, die Fotos zu
digitalisieren und eine Möglichkeit zu finden, sie per Computer zu
versenden. Das bedeudet Aufwand und es stellt sich die Frage, ob es
nicht doch unkomplizierter ist, sich einen Computer anzuschaffen und
sich darin einzuarbeiten.
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Umstritten sind die "Neubürger",
sogenannte Neophyten, die sich oft in massenhaften Beständen
ausdehnen und manchesmal heimische Arten verdrängen: Kanadische
Goldrute, Berufkraut und Greiskraut u.v.a. Die heimischen Insekten
jedenfalls, haben meist ein unkomplizierteres Verhältnis zu den
Neophyten – sie nutzen einfach das zusätzliche Nahrungsangebot.
Es gibt Bekämpfungsmaßnahmen seitens der
Naturschutzbehörden. Der Japan-Knöterich, Fallopia japonica
und das Drüsige Springkraut, Impatiens glandulifera, die sich
bestandsdeckend an Wegrändern des Waldes und an Ufern der
Gewässer ausbreiten, werden verschiedenorts ausgerissen. Es ist
aber eine Syssiphusarbeit, die schon verloren scheint. Diese Neophyten
haben sich schon so weit verbreitet, daß sie sich aus
schwer zugänglichen Arealen immer wieder neu ausbreiten.
Wahrscheinlich werden wir uns an sie gewöhnen müssen. Das ist
der Preis der Globalisierung. Die charakteristische heimische
Artenzusammensetzung geht verloren und wird stückweit
auf eine globale Standortzone nivelliert.
Allerdings hat es immer schon eine geographische Mobilität im
Pflanzenreich gegeben. Zugvögel transportieren Pflanzensamen in
ihrem Gefieder oder in ihrem Verdauungstrakt. Stürme können
leichte Samen über weite Strecken verfrachten.
Fließgewässer spülen Samen und Pflanzenteile
kilometerweit an andere Ufer oder gar ins Meer. Doch diese Prozesse
waren begrenzter und liefen langsamer ab. Die Natur hatte Zeit, sich an
Veränderungen anzupassen. Flugverkehr, Eisenbahn und Schiffsfracht
haben das Tempo und die Masse der eingeschleppten Arten enorm
verstärkt. Mit allen Folgen der meist unerwünschten Effekte.
Mehr Informationen über Neophyten gibt es u.a. bei NeoFlora.
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Spitzwegerich hilft bei Blasen und Insektenstichen
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Heilkräuterkurse sind "in" und die Selbstbehandlung mit der
"Apotheke Natur" hat viele Anhänger. Allerdings lauern auf diesem
Feld einige Fallstricke, die es zu überwinden gilt! Worüber
man schnell stolpern kann, das sind die Tücken der im Mittelalter
populären Signaturenlehre, auf die noch heute in vielen
naturheilkundlichen Lehrmeinungen und Publikationen Bezug genommen
wird. Die Signaturenlehre ging von einem Gott aus, der die Welt zum
Wohle und Nutzen des Menschen geschaffen hat. Demzufolge muß der
Mensch im Pflanzenreich nach Signaturen Ausschau halten, die ihm
Hinweise auf heilende Wirkungen liefern können. Weil die
Walnuß optische ähnlichkeit mit einem Gehirn aufweist, hielt
man sie für die Heilung von Gehirnerkrankungen für geeignet.
Aus heutiger Sicht ist leicht einsehbar, daß u.a. die
Schwäche dieser Lehre in der Definition einer Signatur und in
ihrer Interpretation steckt. Aus aktueller medizinischer Erkenntnis
kann die Signaturenlehre im Einzelfall positive
Heilwirkungen verbuchen, andererseits führen aber auch viele
Anwendungsempfehlungen bestenfalls zu einem Placeboeffekt. Die
Trefferquote ist dem Zufall überlassen, bemängeln denn auch
die Kritiker. Zu bedenken ist, daß es schon vor der Verbreitung
der Signaturenlehre ein Wissen über Heilpflanzen gab. Gut
möglich, daß das alte Wissen in die Signaturenlehre
einfloß und entsprechend adaptiert wurde. Viele deutsche
Pflanzennamen haben ihren Ursprung in der Signaturenlehre.
Wer seine Krankheiten mit der "Apotheke Natur" heilen will ist gut
beraten, neben alten "Heilslehren" ebenso neue wissenschaftliche
Erkenntnisse zu Rate zu ziehen. Das Selbersammeln von Heilpflanzen ist
nicht unproblematisch. Sichere Pflanzenkenntnisse sind die
Voraussetzung. Der Zeitpunkt der Ernte, der Standort und die
Verarbeitung sind weitere wichtige Faktoren. Auch der Natur- und
Artenschutz muß beachtet werden. Wer sicher gehen will, kauft
Heilpflanzen in einer dafür spezialisierten Apotheke.
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Schöne Blüte des Tabak: Strategie der
Pflanze ist die langfristige Schädigung der Frasfeinde
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Der Unterschied zwischen Heil- und Giftpflanze besteht oft nur in der
Dosis und der Anwendung. Stark giftige Pflanzen wie der Eisenhut, die
Tollkirsche oder der Fingerhut kommen für eine
Selbstmedikamentation absolut nicht in Frage. Mit häuslichen
Mitteln sind Dosierung und Aufarbeitung der Rezepturen unmöglich.
Da die Gifte in den Pflanzen oft in unterschiedlicher Intensität
und Menge enthalten sind, muß aufwendige Laboranalytik zum
Einsatz kommen. Diese starken Giftpflanzen werden auch meist nur in der
Homöopathie eingesetzt, wo sie in extremer Verdünnung zur
Anwendung kommen.
Aber auch die als Heilpflanze geschätzte Echte Kamille und der
Salbei sind nicht harmlos, sonder müssen als schwach giftige Arten
bezeichnet werden. Sie sind für eine Dauereinnahme nicht zu
empfehlen. Warum es mehr oder weniger giftige Pflanzen gibt, ist eine
Frage der eingeschlagenen überlebensstrategie. Pflanzen haben
unterschiedlichste Strategien entwickelt, Fraßfeinden zu
entgehen. Eine sehr drastische Methode ist die sofortige Ausrottung
durch Vergiftung. Subtiler dagegen ist die Methode, seine
Fraßfeinde von Drogen abhängig zu machen, sie zu verwirren
und sie längerfristig zu ruinieren. Aus menschlicher Sicht sehr
gemein zu beurteilen ist die Strategie, eine hilfreiche Dienstleistung
anzubieten und dann aber bei Dauereinnahme schwere oganische
Schäden beim Vertilger anzurichten – siehe Kamille und Salbei!
äußerst intelligent ist der Einsatz von phototoxisch
wirkenden Stoffen. Hier läßt die Pflanze quasi die
"Drecksarbeit" von der Sonne machen. Beigesteuert wird nur der
chemische Impuls, der die Haut bei Berührung überempfindlich
auf Licht macht. Furocumarine, die häufig in
Doldenblütlern wie Bärenklau vorkommen, gehören zur
Gruppe dieser Gifte.
Auch bei eigentlich völlig harmlosen Pflanzen wie der Eiche, kann
man sich nicht sicher sein. Werden die Blätter von Insekten massiv
gefressen, entwickelt der Baum Gerbstoffe, die dem Fraßfeind
unbekömmlich sind. über Botenstoffe können die
Bäume miteinander kommunizieren und reagieren: Noch
ungeschädigte Bäume entwickeln Abwehrstoffe, um vorbeugend
einem Befall entgegenzuwirken.
Die Gegenseite hat sich allerdings auch etwas einfallen lassen. Die
Tabakpflanze wehrt sich mit der Droge Nikotin gegen das
Gefressenwerden. Nun gibt es Insekten, die sind nicht nur gegen Nikotin
immun, sie bauen es sogar in ihren Organismus ein, um ihrerseits vor
Beutegreifern geschützt zu sein.
Tragisch und von der Natur nicht unbedingt vorgesehen, sind
Verwechslungen von Nutzpflanzen mit Giftpflanzen, wie Bärlauch mit
Maiglöckchen, Petersilie mit Hundspetersilie. Hier hilft nur eine
genaue Pflanzenkenntnis und Vorsicht. Wer sich nicht absolut sicher
ist, sollte das Sammeln unterlassen oder das Kraut von Experten
überprüfen lassen.
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Der Hederich gilt oft als Vorfahre des Kulturrettichs
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Immer mal wieder gibt es eine Welle der Begeisterung für
Wildgemüse. Das hat sein Gutes, denn viele Menschen
beschäftigen sich so mit Pflanzen und der Natur. Da
Wildgemüse nur in naturnahen Räumen frei wächst,
entwickeln die Liebhaber im Zuge ihrer Sammelleidenschaft eine
Sensibilität für den Schutz der Natur. Wegen des stark
eingeschränkten, verfügbaren Angebotes ist die Versorgung der
Bevölkerung mit Wildgemüse zwangsläufig nur in kleinstem
Umfang möglich. Wildgemüse zu verzehren kann eine
interessante kulinarische Erfahrung sein. Auch dem Gehalt an Vitaminen
und Bitterstoffen werden positive Wirkungen bei der Ernährung
nachgesagt. In vielen Fällen ist es aber auch umgekehrt: Es waren
große bäuerliche Züchtungserfolge, die oft bis in die
Antike zurückreichen, an Wildpflanzen unerwünschte
Eigenschaften und Inhaltsstoffe zu eliminieren. Der von uns so
geschätzte Geschmack, der Nährwert und die
Verträglichkeit sind oft erst die Früchte
landwirtschaftlicher Arbeit.
Beim Sammeln von Wildgemüse kommt es sehr auf den Ort an.
Löwenzahn auf intensiv und konventionell genutzten Feldern sollte
nicht geerntet werden. Der Gehalt an Nitraten und Rückständen
von Agrargiften ist zu hoch. An Straßenrändern sind die
Pflanzen mit Rückständen der Autoabgase belastet. So bleiben
denn oft nur noch die Naturschutzgebiete übrig. Dort ist
jedoch die Entnahme von Pflanzen und auch Teile davon nicht erlaubt.
Grundsätzlich stellt das Naturschutzgesetz alle Wildpflanzen unter
Schutz. Die Nutzung von Pflanzen, bzw. Teile von ihnen, für einen
kleinen, privaten Bedarf ist nur außerhalb der Schutzgebiete und
nur bei Arten erlaubt, die nicht in ihrem Bestand gefährdet sind.
Auskunft darüber geben die unteren Naturschutzbehörden.
Als Alternative bietet sich der Besuch auf einem Biobauernhof an. Dort
hat man vielleicht die Chance, auf Brachflächen nach
Wildgemüse Ausschau halten zu dürfen. Sicher gibt es auch
aufgeschlossene Biobauern, die Kurse und Sammelexkursionen anbieten.
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Einst Manövergebiet – heute geschützte Halbtrockenrasen
mit wertvollem Blumenbestand: NSG Berghauser Matten am Schönberg,
Schwarzwald
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Die Wildblumen sind weniger durch Sammeln, oder Vandalismus
gefährdet. Der Grund ihres drastischen Rückganges liegt in
der Vernichtung ihres Lebensraumes. Bei der Umwandlung einer Magerwiese
in eine Fettwiese ist die Steigerung des Grünertrages das
landwirtschaftliche Ziel. Diese Umwandlung geschieht durch Düngung
per Gülle oder Mineraldünger und fördert einige wenige
stickstoffliebende Arten, die sich auf Kosten aller anderen breit
machen. Den Vorgang könnte man auch nach dem Prinzip "Masse statt
Klasse" charakterisieren. Die mastigen Kräuter füllen
zwar schnell die Mägen der Rinder, es mangelt ihnen dann aber an
wichtigen Vitalstoffen. Nicht umsonst weist die Milch und der Käse
von Bergkühen, die auf ungedüngten, Halbtrockenrasen weiden,
die höchste Qualität auf. Auch heute noch lassen Bauern aus
dem Unterland ihre Kühe für eine Saison auf eine Bergalm
fahren, weil dann die Kühe eine bessere Milch geben und meist ein
Leben lang von Krankheit verschont bleiben.
Leider setzt sich die Kreislaufbewirtschaftung aus Gülle – Mais –
Massentierhaltung immer mehr durch. Riesige Viehherden in Stallhaltung
produzieren Unmengen von Gülle, die auf den Feldern entsorgt wird.
Dort wird der gülletolerante Mais angebaut, der als Silage
wiederum ans Vieh verfüttert wird. Die Milch von derart gehaltenen
Kühen ist so minderwertig, daß davon noch nicht einmal
Käse hergestellt werden kann. Aber das Billigfleisch, das der
uninformierte Verbraucher in Massen konsumiert, hält das System am
Leben. Auf der Verliererseite stehen zuerst die Wildblumen und auch die
Vögel. Ein Maisfeld ist eine absolute Monokultur: Außer Mais
wächst dort nichts. Weil auch in den verbliebenen anderen Feldern
die "Ackerunkräuter" eliminiert wurden, beobachten Ornithologen
mit Sorge eine um sich greifende Unterernährung bei den
körnerfressenden Vögeln. Oft reicht Ende des Sommers das
Fettdepot nicht aus, um den Vogelflug bewältigen zu können.
Weil sich die wildblumenreichen Trockenrasen meist auf
Südhänge erstrecken, sind sie begehrte Baugebiete. Hierin
liegt ein weiterer Grund des drastischen Standortverlustes. Hinzu
kommen Erschließungsmaßnahmen für den Tourismus.
Trittschäden haben zur Erosion und zur Zerstörung
großer Areale der Borstgrasrasen auf dem Feldberg im
Südschwarzwald geführt. Wintersportnutzung mit
Kunstschnee und Betrieb bei ungünstiger Schneelage schädigen
massiv die empfindliche Vegetation. Hinzu kommt der Flächenverlust
durch die Infrastruktur: Parkplätze, Hotels, Straßen,
Pistenraupentrassen.
Es gilt, sich dieser Fehlentwicklungen bewußt zu werden und sich
für ein Umdenken und Umsteuern einzusetzen.
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Wo
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Wildblumen?
Arten bestimmen und
wiedererkennen
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Neophyten – umstrittene
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Heilkräuter
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geschützt werden
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