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Ohne Abstand wurde eine Ligusterhecke direkt an
die Straße
gepflanzt
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Der richtige Heckenschnitt
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Eine Hecke ist ein Saum von Sträuchern, also von ausdauernden,
winterharten Gehölzen. Manche Arten wie Liguster und Weiden
vertragen einen Rückschnitt, andere wie Felsenbirnen sollten
eigentlich gar nicht geschnitten werden.
Oft wird einer Hecke nicht der Raum gegeben, den sie zur Entfaltung
braucht. Häufig zu sehen sind Pflanzungen bis dicht an eine
Grundstücksgrenze heran. Probleme und schlechter Schnitt sind da
vorprogrammiert. Im Bild links kann man erahnen, daß entweder
bald
die Straße zugewachsen ist, oder der Hausmeister mit der
Heckenschere zum Radikalschnitt greift. Vor dem Pflanzen hätte man
sich hier erkundigen sollen, welchen Raumbedarf ein Gehölz hat und
wie es mit der Schnittverträglichkeit bestellt ist.
Falsch ist der Schnitt im Beispiel 1. Die Triebe an der Basis
können sich nicht entfalten und werden von den oberen Zweigen auch
noch beschattet. Die Folge ist eine von unten her verkahlende
Hecke.
Richtig wurde der Schnitt in Beispiel 2 ausgeführt: Ein
trapezförmiger Querschnitt läßt Licht auf alle Triebe
fallen und die Hecke kann eine geschlossene Belaubung entwickeln. Hier
finden Vögel einen Unterschlupf und kleinere Tiere sogar einen
Lebensraum.
Wann und warum schneiden?
Hecken sollten am besten nur mäßig und selten geschnitten
werden. Erst im Alter, falls sich viel Totholz gebildet hat und die
Hecke innen verkahlt, ist ein tieferer Verjüngungsschnitt
sinnvoll.
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Massenhaft stehen in Vorgärten durch unqualifizierten Schnitt
verunstaltete Sträucher und Bäume. Zwar wachsen viele Arten
trotz eines solchen Schnittes weiter, aber die typische Charakteristik
im Erscheinungsbild und der natürliche Wuchs sind
zerstört. Bevor eine Schere in die Hand genommen wird,
sollten folgende Fragen beantwortet werden können: Wie schneide
ich, warum schneide ich und was will ich mit dem Schnitt bezwecken? Wer
sich unsicher ist, der sollte auf jeden Fall vorher ein Fachbuch in die
Hand nehmen, oder besser noch, sich im Schnitt von einem Gärtner
unterrichten lassen. Auch gibt es Seminare von Naturschutzeinrichtungen
über Gehölzschnitt, wo über die Hintergründe
informiert und die Praxis geübt wird.
Keine Aststummel stehenlassen!
Im Beispiel auf dem Foto links wurden kurze Triebenden stehen gelassen,
anstatt kurz zu schneiden, wie es der rote Strich anzeigt. Solche
kurzen
Triebstummel werden nicht mehr vom Saftstrom versorgt, sterben ab und
werden zu Infektionsherden für Pilze.
Auch stimmt die Balance zwischen Leittrieb und Seitentrieben hier nicht
mehr. |
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Beim Wegschnitt dürfen keine Aststummel stehen bleiben, aber auch
der Astring darf nicht entfernt werden. Denn dieser spielt eine
wichtige
Rolle bei der Wundversorgung der Schnittstelle.
Im Bild links kann die Schnittstelle von neu sich bildender Rinde
überwachsen werden.
Wird zu weit vom Astring entfernt gesägt, gibt es keinen
Wundverschluß, weil ein kurzer Aststummel meistens abstirbt und
so
das überwachsen der Schnittstelle mit neuer Rinde verhindert wird.
Es bildet sich Fäulnis, die sich immer weiter in das gesunde
Holz ausbreitet und letztlich die Statik von Ast oder Stamm bedroht. |
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